Automatik
Automatik - die Alternative
Informationen über den
Automatikführerschein und die Prüfung auf einem Fahrzeug
mit Automatikgetriebe.
Da es um Lösungen für die
individuelle Mobilität geht, soll das Thema
Automatikfahrzeuge und Automatikführerschein etwas
genauer betrachtet werden.
Aus eigener Erfahrung gibt es
einen Trend zur Automatikprüfung zu verzeichnen.
Klischees über Automatikfahrzeuge
Die üblichen Vorurteile bzgl.
Automatikfahrzeuge hören sich etwa wie folgt an:
“Automatikfahrzeuge sind langweilig, etwas für Senioren”
und “Autos mit Automatik sind langweilig zu fahren,
nur
durch das Schalten kommt der sportliche Charakter eines
Autos zur Geltung” oder “Automatikfahrzeuge sind
Spritschlucker” und “Autos mit Automatikgetriebe sind
nur schwer zu verkaufen.”
Soweit die Vorurteile über
Automatikautos.
Besonders teure und komfortable Autos werden nur mit Automatikgetriebe angeboten
Jedoch hat sich beim Thema
Automatik eine Menge getan.
Neben bestimmten Kleinwagen,
z.B. die ersten beiden Generationen Smart ForTwo gibt es
einige Fahrzeugmodelle, die nur noch mit einem
Automatikgetriebe zu bekommen sind.
Diese Modelle sind
häufig besonders attraktive, komfortable und teure
Fahrzeuge (BMW X5, etc.).
Elektro- und Hybridfahrzeuge haben auch kein Schaltgetriebe
Aber auch die Tatsache, dass
immer mehr Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben
zugelassen werden führt zu einer starken Zunahme von
Fahrzeugen mit Automatikgetrieben.
Egal ob Hybrid,
Plug-in Hybrid oder mit rein elektrischem Antrieb, alle
diese Fahrzeuge sind konzeptbedingt an eine Automatik
gekoppelt.
Da der Trend bei Neufahrzeugen immer mehr in
Richtung “Elektroauto” geht, ist es nur noch eine Frage
der Zeit, bis Autos mit Schaltgetriebe ausgestorben
sind.
Fakt ist außerdem, dass viele Modelle mit
Automatikgetrieben sparsamer sind als mit
Schaltgetriebe.
Nur wenige Fahrschulen bieten das Produkt “Automatikführerschein” an
Welche Bedeutung haben
“Automatikführerscheine” bzw. “Automatikprüfungen” in
Fahrschulen?
Da die Nachfrage nach
“Automatikführerscheinen” im Vergleich zu Prüfungen auf
Schaltwagen recht gering ist, haben sich nur wenige
Fahrlehrer für die Anschaffung eines Automatikfahrzeugs
entschieden.
Wenn es denn Eines gibt, so ist es oft das
Privatauto des Fahrschulinhaber oder dessen Frau - oft
ein Coupé oder Cabriolet, welches aber nicht als
Prüfungsfahrzeug für eine Automatik-Prüfung genutzt
werden darf, da für die Fahrprüfung Fahrzeuge mit 4/5
Türen vorgeschrieben sind.
Größere Fahrschulen haben
manchmal eigens für die Ausbildung der
Fahrerlaubnisklasse BE (Pkw mit Anhänger mit mehr als
4250kg zulässiger Gesamtmasse) ein Automatik-Fahrzeug
angeschafft, das daher aber meist etwas größer und
stärker motorisiert ist, als das typische
Fahrschulfahrzeug.
Folglich können Kunden, die sich für
den Automatik-Führerschein interessieren oder zumindest
ein paar Fahrstunden auf einem Automatikfahrzeug machen
möchten, nicht immer zur Fahrschule “um die Ecke”
gehen.
Für wen kann ein Automatikführerschein oder Automatik-Fahrstunden interessant sein?
Autofahren lernen ist eine
anspruchsvolle Aufgabe.
Der Lernende muss sich im
Verkehr orientieren, die Geschwindigkeit dem
Verkehrsfluss anpassen, das Fahrzeug bedienen, Wissen
abrufen, Entscheidungen treffen, Verkehrsabläufe planen
und vieles mehr.
Fahrlehrer planen daher die ersten
Fahrstunden so, dass ihre Kunden nicht überfordert
werden und es nicht zu übermäßigem Stress oder Angst
kommt - auf Parkplätzen, in verkehrsberuhigten Bereichen
oder auf Straßen mit geringem Verkehrsaufkommen.
Motivation und die Lust, den Führerschein zu machen
Neben dem alltäglichen Stress
(Schule, Studium, Arbeit, Beziehung, etc.)
entsteht nun
noch Stress durch die Führerscheinausbildung.
Wer eine
geringe Stresstoleranz hat, der verzweifelt schnell,
Selbstwertgefühl und die Motivation, den Führerschein zu
machen leiden.
In einem solchen Fall kann es dem
Lernenden etwas “Luft” verschaffen, wenn ein paar
Fahrstunden auf einem Automatikfahrzeug durchgeführt
werden.
Viele (besonders Lebenspartner, Eltern)
unterschätzen, wie viel man auf einem Automatikfahrzeug
lernen - wie sehr man später, beim Umstieg auf ein Auto
mit Schaltgetriebe davon profitieren kann.
Vorteile bei der praktischen Fahrausbildung mit Automatikgetriebe
Parkmanöver, Spurhalten,
Abbiegevorgänge, Blickführung, Fahrdynamik, alles das
kann man mit geringen Zeitaufwand mit einem
Automatikfahrzeug üben.
Ein Vorteil von
Automatik-Fahrstunden ist auch, dass man viel früher in
der Fahrausbildung die wirklich schwierigen
Verkehrssituationen üben kann, ohne den Lernenden zu
überfordern.
Gerade in der Anfangsphase der
Fahrausbildung nimmt das Thema Kupplung und Schalten
sehr viel Raum ein.
Verschalten und ein zu schnelles
Lösen der Kupplung führen zu vielen “Störungen” der
Lerneinheit.
Die Aufmerksamkeit wird sozusagen immer
wieder von anderen wichtigen Lernzielen abgelenkt, der
“Flow”, der Lernfluss geht dadurch verloren.
Auch kann
man in einer Fahrstunde eine größere Strecke und dadurch
mehr relevante Verkehrssituationen “anfahren” und für
die Fahrprüfung üben.
Besonderheiten beim Fahren mit Automatikgetriebe
Auch wenn Fahrstunden auf einem
Automatikfahrzeug viele Vorteile und Erleichterungen für
den Lernenden mit sich bringen, so sollen hier auch die
Fahrsituationen angesprochen werden, in denen das Fahren
mit Automatikgetriebe besondere Aufmerksamkeit vom
Fahranfänger verlangt.
Das Automatikgetriebe bei
konventionellen Antrieben (Verbrennungsmotor mit Benzin
oder Diesel) bringt es als “Nachteil” mit sich, dass
beim Zurücknehmen des Gaspedals eine geringere
Motorbremswirkung einsetzt als bei einem Auto mit
Schaltgetriebe.
Das führt dazu, dass z.B. vor dem
Abbiegevorgang bei einem Automatikfahrzeug das
Bremspedal stärker / länger gedrückt werden muss.
(Bei einem Schaltwagen muss man kontinuierlich Hoch- oder
Runterschalten und dadurch wird auch die Geschwindigkeit
frühzeitig angepasst.)
Umgekehrt reagiert das
Automatikgetriebe mit einer gewissen zeitlichen
Verzögerung auf den Wunsch des Fahrers zu beschleunigen.
Das kann beim Überqueren von Kreuzungen, bei denen man
die Vorfahrt beachten muss dazu führen, dass der
Kreuzungsbereich nicht schnell genug verlassen wird.
Bei
Elektrofahrzeugen besteht dieser Nachteil jedoch
nicht.
Welche Besonderheiten muss man bei der Planung einer Automatik-Prüfung beachten?
Wer die praktische Fahrprüfung
auf einem Automatikfahrzeug besteht bekommt einen
Eintrag in seinen Führerschein (Schlüsselzahl 78 ).
Wer
sich also früh entschieden hat, dass er die Prüfung auf
einem Automatikfahrzeug machen will stellt gleich den
richtigen Antrag bei der Führerscheinstelle.
Bei vielen
Kunden reift der Wunsch einen Automatikführerschein zu
machen allerdings eine Weile.
Das ist nicht tragisch,
die Ausbildung wird dadurch nicht verzögert.
Der
Fahrerlaubnisbewerber erhält in diesem Falle nach
bestandener Automatikprüfung vom Fahrprüfer einen
Nachweis über die bestandene Fahrprüfung.
Bei der
Fahrerlaubnisbehörde lässt er sich eine vorläufige
Fahrerlaubnis ausstellen, bis sein neuer
Kartenführerschein bei der Bundesdruckerei gedruckt ist.
Damit ist er auf Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
beschränkt.
Aber: diese Beschränkung kann man durch eine
erneute Fahrprüfung auf einem Schaltwagen wieder
aufheben.
In diesem Fall ist weder eine Theorieprüfung
nötig, noch müssen Fahrstunden oder gar besondere
Ausbildungsfahrten absolviert werden.
Wenn es mit dem
Führerschein besonders schnell gehen soll, kann es daher
auch eine clevere Strategie sein, zunächst einmal die
Prüfung auf einem Automatik-Fahrzeug zu machen und wenn
man dann etwas Fahrpraxis gesammelt hat und dann immer
noch Lust auf Schaltgetriebe hat, die Prüfung ein
zweites Mal auf einem Schaltwagen zu machen.